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Was man über Narzissmus unbedingt wissen muss

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Was man über Narzissmus unbedingt wissen muss

Bild eines Mannes, hinter einer Mauer als Sinnbild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Ich möchte Dich in meinem ersten Blog-Artikel darüber aufklären, wie Du einen Narzissten erkennst, welche Formen des Narzissmus es gibt und wie er eigentlich entsteht. Zur Vereinfachung wähle ich die männliche Form – wohlwissend, dass dieser sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen kann.

Menschen mit starken narzisstischen Zügen missbrauchen ihr Gegenüber emotional. Oft entwickeln Betroffene eine emotionale Abhängigkeit zum Narzissten und verharren viel zu lange in ungesunden toxischen Beziehungen.

Ich möchte Dir Mut machen und Dir aufzeigen, dass es viele Betroffene gibt, die sich in derselben Situation befunden haben wie Du. Sie haben den Ausstieg geschafft und leben heute ein freies, glückliches und selbstbestimmtes Leben. Der erste Schritt ist die Aufklärung und Wissensvermittlung über Narzissmus. Denn allein die Erkenntnis, zu wissen, mit was man es zu tun hat, schafft eine unheimliche Entlastung. Wenn Du die Muster und Dynamiken des narzisstischen Missbrauchs kennst und verstehst, wird das Verhalten des Narzissten berechenbar – und das stärkt Dich für die Zukunft.

Typische Merkmale eines Narzissten

Beziehungen mit einem Narzissten egal ob privat oder beruflich zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sich immer alles um den Narzissten dreht.

Er steht immer im Mittelpunkt des Universums und ist süchtig nach Anerkennung, Lob, Bewunderung und Aufmerksamkeit. Narzissten missbrauchen andere Menschen emotional und sehen diese als Erfüllungsgehilfen ihrer eigenen Bedürfnisse an. Diese extreme Egozentrik ist ein wesentliches Merkmal eines Narzissten.

Eine Beziehung mit einem Narzissten findet nie auf Augenhöhe statt. Er steht ganz oben und der andere darunter. Entwertungen, ständige Kritik, Ignoranz oder aggressive Wutausbrüche sind dabei ein beliebtes Mittel, um den Partner kleinzuhalten und sich selbst groß zu fühlen.

Er nutzt andere schamlos aus, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Dabei kann er sehr manipulativ vorgehen und lügen, ohne rot zu werden. Er zeigt dann keinerlei Empathie, auch wenn die Partnerin weinend und völlig verzweifelt am Boden liegt. Der Narzisst verhält sich eiskalt und seine Augen verraten einen blanken Hass.

Gleichzeitig ist der Narzisst äußerst kritikempfindlich. Es reichen oftmals Kleinigkeiten aus, um die Stimmung ins bodenlose kippen zu lassen. Er ist labil, launisch und herrisch. Da er keine Selbsteinsicht in sein eigenes Fehlverhalten hat, wird sich ein Narzisst auch nie seiner Fehler bewusst sein, diese einsehen oder sich bei seinem Partner entschuldigen.

Unterschiedliche Formen des Narzissmus

Die oben genannten Merkmale finden sich beim offenen, verdeckten und malignen Narzissmus wieder. Der offene Narzisst zeichnet sich durch Dominanzstreben, Arroganz, Misstrauen und Überheblichkeit aus. Er sendet permanent Informationen, ist gleichzeitig aber ein sehr schlechter Zuhörer.

Der verdeckte Narzissmus ist eine Form, die nicht sofort durch sein offensichtliches Verhalten auffällt und deshalb oft unerkannt bleibt. Gerne nimmt der verdeckte Narzisst die Opferrolle ein und reagiert höchst sensibel auf Reaktionen anderer. Da diese Form seltener bei Männern als bei Frauen auftritt, wird sie manchmal auch „weiblicher Narzissmus“ genannt.

Maligne Narzissten sind hochgradig sadistisch und erfreuen sich geradezu am Leid anderer. Sie sind krankhaft ausbeuterisch und sehr neidisch auf den Erfolg anderer. Oftmals leiden Personen, die unter malignem Narzissmus leiden, zusätzlich auch unter paranoidem Misstrauen.

Narzissmus ist nicht heilbar

Menschen mit starken, ausgeprägten narzisstischen Zügen leiden unbewusst unter ihrer Störung. Sie verstehen nicht, warum jede ihrer Beziehungen in die Brüche geht und sie leiden deshalb langfristig oft unter großer Einsamkeit.

Da sie Ihr Handeln weder reflektieren noch dafür Verantwortung übernehmen, entwickeln sie auch keine Einsicht für ihr eigenes Fehlverhalten. Vielmehr leidet dafür ihr Umfeld an den Verhaltensweisen. Aus diesem Grund holen sich deutlich häufiger betroffene Partner oder Familienmitglieder als der Narzisst selbst Hilfe und Unterstützung, da der Leidensdruck sehr hoch ist.

Ursachen von Narzissmus

Die Ursachen des Narzissmus sind sehr komplex und noch nicht final erforscht. Dennoch geht die Wissenschaft von drei entscheidenden Faktoren aus, die die Entstehung einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung begünstigen.

1. Man geht grundsätzlich von einer genetischen Komponente aus.

2. Ebenso spielt die Beziehung zu den primären Bindungspersonen in der frühen Kindheit eine wesentliche Rolle. Durch übermäßiges, unreflektiertes Loben oder durch einen völligen Mangel an emotionaler Zuwendung eines oder beider Elternteile haben diese Menschen die Erfahrung gemacht, dass sie für Ihr wahres Selbst nicht geliebt werden. So konstruieren Sie eine zweite Identität, ein Ideal-Selbst, um das Urbedürfnis nach Zuwendung und Anerkennung der Eltern doch noch zu erlangen. Narzissten leugnen ihr wahres Wesen bis ins Erwachsenenalter. Sie fühlen eine große innere Leere und entwickeln eine Gier nach narzisstischer Bestätigung, um eben diese zu füllen. Häufig greifen narzisstische Menschen auch zu Drogen.

3. Lernen am Modell: Kinder sehen bei einem oder beiden Elternteilen narzisstisches Verhalten und übernehmen dieses unreflektiert.

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